Unsere Sachen sind endlich angekommen ….

Es ist jetzt Mitte August und wir leben nun seit 1,5 Monaten auf Madeira. Mittlerweile hat sich schon eine gewisse Routine eingestellt und wir haben im Alltag unseren Rhythmus gefunden. Bas hat in den letzten Wochen normal gearbeitet, während ich vor allem an der Website und dem Blog arbeite und die Zeit genutzt habe, um Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.
Inzwischen sind wir beide (erfolgreich) beim Friseur UND beim Zahnarzt gewesen (Bas konnte es  wegen Zahnschmerzen nicht aufschieben) und auch der Sport steht wieder regelmässig auf unserem Programm. Madeira ist natürlich nicht die Niederlande, daher muss Bas gut suchen, um flache Strecken zum Rennen zu finden. Es ist aber super, dass er nach dem Rennen direkt im Meer schwimmen gehen kann. Nicht weit von unserem Haus gibt es nämlich einen natürlichen Pool mit Meerwasser.
Ich habe mich im hiesigen Sportstudio angemeldet. Man hat einen tollen Meeresblick während des Trainierens und die Gruppenstunden finden bei den angenehmen Temperaturen draussen statt. Das ist wirklich toll.
Zur Zeit hat Bas Urlaub wegen der jährlichen Bauferien in den Niederlanden, sodass wir genug Zeit haben, unsere Sachen auszupacken, aufzubauen und alles einzurichten.

Wir haben auch grosse Fortschritte bei der Bürokratie und dem Papierkram gemacht.
Wir sind mittlerweile offiziell portugiesische Einwohner und haben hierfür die entsprechenden  Papiere erhalten. Desweiteren haben wir beide unser Gewerbe hier auf Madeira angemeldet: Bas´ Büro ist jetzt in eine portugiesische Firma gewechselt und ich kann als Selbstständige die Verwaltung von Ferienhäusern übernehmen.
Wir haben auch einen Steuerberater gefunden, der praktischerweise auf Belange von Auswanderern spezialisiert ist. Und zu guter Letzt haben wir mit den Vorbereitungen und Bauanfragen für unser Grundstück und Bauprojekt begonnen. Hier gibt es leider noch keine sichtbaren Fortschritte, aber es sind wichtige und nötige Schritte, die geregelt werden müssen.

Für die Verwaltung von Ferienhäusern habe ich mittlerweile  dank Gilberto (unserem Vermieter) etliche Kontakte. Viele Madeirenser haben Ferienhäuser, die sie vermieten wollen. Da die meisten Touristen aus Großbritanien, Deutschland und den Niederlanden kommen, sind diese Eigentümer der Ferienhäuser froh, wenn sie jemanden haben, der die Gäste in ihren eigenen Sprachen begrüssen und betreuen kann.
Zur Zeit erholt sich Madeira noch von dem Corona Lockdown – es sind nur wenige Touristen hier auf der Insel. So kann ich die Zeit noch für Vorbereitungen nutzen und zum gegebenen Zeitpunkt direkt starten: Jede Woche kommen mehr Flugzeuge und Touristen und Richtung Herbst erwartet man hier, dass es sich langsam erholen wird.

Letztens wurden wir zu einem typischen Wochenend-Essen bei unserem Nachbarn eingeladen (seinen Namen kennen wir jedoch immer noch nicht). Am Samstag wurden einige Hühner frisch geschlachtet und verarbeitet. Das ging natürlich nicht ohne leckeres Essen und Wein, viel Wein. Bei diesen Vorbereitungen waren vor allem die Männer aktiv.
Am Sonntag fand das eigentliche Essen statt, an dem dann die ganzen Familien teilnahmen, also auch Frauen und Kinder. Es waren sicher 30 Personen anwesend und jeder brachte etwas mit oder half beim Kochen oder erledigte den Abwasch, etc… Jeder schien irgendeine feste Aufgabe zu haben. Wir müssen noch genau herausfinden, was unsere Aufgabe ist. Dieses Mal haben wir ein paar Flaschen Wein mitgenommen – das ist immer gut. Wir haben auch noch genug niederländische Stroopwafeln im Angebot, die werden ihnen hier bestimmt schmecken, da sie gerne Süsses zum Nachtisch haben.
Alles drehte sich um das Essen und neben den Hühnchen gab es auch viele Beilagen. Wenn der Herr des Hauses dann das Buffet eröffnet, beginnt das grosse Essen. Es ist wirklich schön zu sehen, wie sehr dann alle das Essen und das Beisammensein geniesen. Und wie man auf dem Foto sieht, werden die Hühnchen komplett von Kopf bis Fuss verarbeitet.
Nach dem Essen haben wir auch die Leidenschaft der Portugiesen für das Spiel Domino erfahren. Auch hierbei verstehen wir noch nicht alle Regeln, aber wir haben schon Spass dabei, den Männern beim Spielen zuzugucken. Sie können sehr leidenschaftlich spielen und über jeden Spielzug lange diskutieren. Nebenbei ist dies für uns natürlich auch eine kostenlose Portugiesisch-Stunde.

Unser Vermieter Gilberto ist Zimmermann und Bauunternehmer und hat einen Betrieb mit mehreren Mitarbeitern. Regelmässig dürfen wir ihn zu verschiedenen Baustellen begleiten und lernen auf diese Art die typische Bauart hier auf Madeira kennen. Jedes Land hat ja bestimmte Merkmale und  Eigenheiten – sehr interessant für uns. So können wir schon mal Eindrücke und Ideen für unser eigenes Bauprojekt sammeln.

Uns begeistert auch die internationale Atmosphäre hier auf Madeira und gerade diesen Mix von verschiedenen Kulturen finden wir sehr inspirierend. Wir haben in den letzten Wochen viele interessante Leute kennen gelernt.
Unser Nachbar ist ursprünglich aus Venezuela. Hier auf Madeira leben viele Venezolaner, Brasilianer und Südafrikaner.
Auch haben wir schon unsere zukünftigen Nachbarn (beim Grundstück) kennen gelernt. Ein sehr nettes Paar: sie kommt von Madeira und er ist ursprünglich aus Irland. Sie wohnen zur Hälfte des Jahres hier auf Madeira und die andere Hälfte im Zentrum von London. Wir freuen uns schon auf unsere neuen Nachbarn.
Desweiteren haben wir mit ein paar Leuten eine kleine Gruppe gegründet, bestehend aus ein paar Portugiesen, einer netten Amerikanerin, einem jungen Mann aus Sydney und wir beide. Die Amerikanerin und der Australier sind arbeitstechnisch für einen längeren Zeitraum hier.. Über WhatsApp / Facebook werden regelmässig Wanderungen und andere Treffen organisiert.
Und natürlich haben wir auch Kontakt zu anderen ausgewanderten Landsleuten.

Das Wichtigste ist aber, dass unsere Sachen endlich angekommen sind!!!
Wie wir in einem früheren Blog berichtet haben, wurden unsere Möbel und andere Gegenstände  Ende Juni in den Niederlanden in unserer dortigen Wohnung abgeholt und waren jetzt gut 6 Wochen unterwegs. Das niederländische Transportunternehmen hatte diese Sachen auf 5 Paletten verpackt und per LKW nach Lissabon transportiert. Von dort ging es weiter mit einem Containerschiff bis zum Hafen von Caniçal auf Madeira. Auf der Insel angekommen, hat ein portugiesisches Transportunternehmen die Sachen übernommen und auch alle Zollformalitäten geregelt. Wir wurden telefonisch und per Mail regelmässig über den jeweiligen Standort unserer Sachen informiert und diese Woche wurde unser Hausrat wieder gut und unbeschadet bei uns in Sao Vicente abgeliefert.
Zum Glück haben wir unter unserer Wohnung im Haus eine grosse Garage, wo wir viele Sachen zwischenlagern können, die wir zur Zeit nicht brauchen.
Auch wenn wir nicht viele Sachen vermisst haben, ist es doch schön, Gegenstände aus unserem alten Haus jetzt hier in unserer neuen Bleibe zu haben. Dadurch fühlt es sich noch mehr als zu Hause an.

Hoffentlich können wir beim nächsten Mal schon mehr über unser Bauprojekt erzählen und haben wieder einige bürokratische Hürden genommen.

Até à próxima!

Bas & Janine